Der Abwasser- und Servicebetrieb Mainspitze unterhält derzeit ein rund 115 Kilometer langes Kanalnetz. In einer flachen Gegend wie der Mainspitze muss das Gefälle der
Rohrleitungen dabei fein ausbalanciert sein. An mehreren Stellen des Kanalgebiets unterstützen Pumpstationen und Hebeanlagen den reibungslosen Abfluss, indem sie das Abwasser über gefällefreie Strecken in das Klärwerk pumpen.
Die einzelnen Abschnitte des Kanalgebiets werden als Mischwassersystem oder als
Trennsystem betrieben.
Mit rund 80% macht die Mischwasserkanalisation den größten Anteil aus.
Bei der Mischwasserkanalisation wird das Oberflächenwasser von Straßen und Dächern gemeinsam mit dem häuslichen Schmutzwasser zur Kläranlage abgeleitet. Die Kanäle sind so groß ausgelegt, dass sie auch bei Regen das anfallende Wasser ableiten können.
Bei extremem Starkregen kann es passieren, dass kurzzeitig ein Rückstau entsteht.
Wie es dazu kommt und wie Sie sich vor den Folgen schützen, erfahren Sie hier. Rückstau »
Im sogenannten Trennsystem werden Schmutz- und Niederschlagswasser in zwei
getrennten Kanalsystemen gesammelt und abgeleitet. Dies schont die Umwelt.
Aus diesem Grund gibt der § 55 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) vor:
„Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine
Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden.“ Das bedeutet, dass in neuen Baugebieten in der Regel Trennsysteme errichtet werden.
Das getrennt gesammelte Niederschlagswasser wird entweder über ein gesondert
verlegtes Regenwasserkanalnetz in eine zentrale Versickerungsanlage geleitet oder an der jeweiligen Anfallstelle (z.B. Dach- und Hofflächen) in unterirdische Zwischenspeicher (Rigolen) geleitet und dort versickert.
Im ASM-Verbandsgebiet sind die Gebiete Ginsheim-Nord und Wingertspfad II, das
Gewerbegebiet „Am Mainspitzdreieck“ und das Industriegebiet Bischofsheim mit einer Trennkanalisation ausgestattet.
Der ASM sorgt mit kontinuierlicher Reinigung und Kontrolle für den Unterhalt des
Kanalnetzes. Dazu gehören das jährliche Spülen der Sammelkanäle, die Untersuchung mit einer Kanalkamera und die Sanierung schadhafter Kanäle.
Der ASM führt präventiv Arbeiten zur Vorbeugung eines übermäßigen Rattenbefalls in den Kanälen aus. Hierzu werden von einer zertifizierten Fachfirma Giftköder in den Revisionsschächten ausgelegt. Die Nachbelegung erfolgt nur dann, wenn ein tatsächlicher Rattenbefall festgestellt wird, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Die Ratten vermehren sich besonders häufig dort, wo sie Futter vorfinden, wie z.B. der Kompost im Garten, Futterstellen für Vögel oder offene Mülltonnen mit Essensresten darin. Weitergehende Informationen finden Sie hier »
Zu den Serviceleistungen im Bereich des Kanalnetzes gehören
Telefon 0 61 34 / 75 91-0